Was zu sagen ist
das was bedeutet
das Wort
die Bedeutung des Wortes
das Wort das sich wandelt in Wort
das war, um zu sein
um zu werden
Alois Hergouth
der Schriftsteller von Cuno Sauerteig 2023
32x44cm
hintergrundbeleuteter Glasdruck
signiert 1/2
Kaufpreis 1.400,- € inkl. 20% Ust.
das Gemenge von Cuno Sauerteig 2023
das Gemenge 2023 von Cuno Sauerteig
41x45cm
hintergrundbeleuteter Glasdruck
signiert 1/2
Kaufpreis 1.200,- € inkl. 20% Ust.
der Fleischfresser Frist
Der Fleischfresser frisst vor Frust
den anderen
sich selber auf
die Flohirtin – Cuno Sauerteig 2023
der Höllensturz
Cuno Sauerteig 2023
137x85cm
hintergrundbeleuteter Glasdruck
signiert 1/2
Kaupfpreis: 4.400,- € inkl. 20% Ust.
das Karüssell – Cuno Sauerteig 2023
Sechs nach Exit – Cuno Sauerteig 2023
Looked in the mirror – Cuno Sauerteig 2022
capitalism – Cuno Sauerteig 2023
der Tod flüchted aus der brennenden Stadt und nimmt sich Zwetschken mit
Cuno Sauerteig 2023
Vor dem sich wandelnden Hintergrund steht ein unsichtbarer Türhüter. Nur feinfühligen Pusteblumen gewährt er Eintritt und solchen die bereit sind für die Metamorphose.
Niemand hat die Idee der Verwandlung so an die Spitze geschrieben wie Franz Kafka.
Blenden wir die Vereinzelung in Zeit und Raum aus und Alles wird Eins, wird Sprache in der Alles möglich ist, Alles was sein kann, Alles in dem ich lebe im Hintergrund.
die Maske – Cuno Sauerteig 2022
ein Riss geht durch den Zeit – Cuno Sauerteig 2023
Was alles täglich an uns zehrt,
uns fort zieht in den egoistischen Treibsand,
einvacummiert im blau-türkiesen Abgrund.
Die Sirenen heulten. Seine Blicke durchstreiften den Nebel der Worte, der ihn wie Jahrtausend alte Melancholie umgab. Er habe zu viel gesehen, sagte er. Es helfe nichts, sich an den Augenblick zu binden, auch als Flüchtender erhole man sich nicht von der Nähe der Wahrheit. Er finde kaum Schlaf mehr, weil die Welt sich so enttäuschend ausnahm, sobald man erkannte, wie dünn ihr Gewebe war, wie grob gestrickt die Illusion, wie laienhaft vernäht ihr Vordergrund.
Augenblicke aus dem Roman Die Vermessung der Welt von Daniel Kehlmann
Gedankengewitter – Cuno Sauerteig 2021
Umsichtig streichelt der Wind über den Weizen. Manchmal, wenn sich irgendwo ein Schmetterling im Netz verfängt, ist es vorbei mit der Zärtlichkeit, dann liegt der Weizen geknickt am Boden. Die Amseln haben sich in dichten Bäumen versteckt, die Schwalben spielen ihr eigenes Spiel.
Unweit einer Aldi Filiale im Industriegebiet steht ein Storch, sein Name ist Erich, in einer vergifteten Wiese und beobachtet die Krise. Die Autobahn ist heute wieder komplett verstopft, der Himmel schaut bedrohlich aus. Limousinen stehen umher und finden ihre Wege nimmer mehr zum ausgestopften Paradiese. Orientierungslos fahren sie, wie ein nächtlicher Schwarm aufgescheuchter Tauben, zum ausgebuchten Sonnendeck. Die Gelassenen bleiben besonnen unter ihrem Blätterdach.
Faul liegen die Gedanken im Sommersumpf und werden von Stechmücken geplagt. Manche Wörter gehen langsam unter, andere legen Libelleneier aus denen stachelige Beistriche schlüpfen. Zu viel Mähen bringt Unglück. Das begreifen sie nicht. Kennen nur ihren Tastsinn und die Gier. Manche Jungkäfer greifen schnell nach dem Erfolg, sind aber zu unerfahren zum Wellenreiten. Andere werden erfolgreich alt. Ihre Wellen bestehen aus Subjekt, Objekt und Prädikat. Die Sonnenanbeterin glaubt an gar nichts, auch nicht an Wortsport, mag keine Turbulenzen.
In den Wolken ruht die modische Wut im NKD Sackerl. Leise fängt sie an aufs Dach zu klopfen. Die Seen sind ausgetrocknet, die Seelen überflutet mit Blütenstaub, die Briefkästen mit Kerkermaterial. Der Wind kämmt die Ordnung durch die Brennnesseln. Tausendfüßler sind Nichtschwimmer, verkriechen sich tief im Geruch des anschwellenden Orchesters, tauschen ihren Platz mit Schnecken ohne dritter Haut. Atme tief den Himmel im Mund und vor dem Heurigen herrscht unerträgliche Ruhe vor dem Sturm. Das Es, das Ich aber Du verkeilen sich im Rachen. Ruhe bewahren, da fährt ein Blitz an mir vorbei. Solange du nicht vom Blitz getroffen wurdest, bist du kein echter Bauer. Die Autobahn scheint wieder frei zu sein und die Kreissegen zirpen wieder, teilen die Welt in arm und reich. Engerlinge in teuren SUVs, fressen die Wurzeln der Saat. Alte Menschen sollten Philosophen sein, mit dem Zug fahren, keine Materialisten mit Statussymbolen.
Aber noch bin ich jung, trage immer ein kleines weißes Gehirn in der Hosentasche. Das beruhigt mich. Auch ein Müller muss schließlich einen Hahn und eine Katze halten, um pünktlich aufzustehen und der Mäuse Herr zu werden. Ich halte mir eine Drahtkugel im Rachen damit ich der Realität Frau werde. Im Trend sind heuer aber Ketten im Bauch. Folgende drei Fehler solltest du deshalb nicht während eines Vorstellungsgesprächs unterlassen.
Wenn zu mir jemand in die Praxis kommt, sich bewerben möchte, weis ich sofort, es ist ein Wastl im Anzug, ein Schnösel der sich für eine Zahl hält. Ich rieche ein schlechtes Konzept in Markenkleidung auf den ersten Blick. Nein, dir kaufe ich ganz bestimmt keine Lebensversicherung ab. Natürlich ist die Tod sicher. Manchmal kann man sich täuschen. Und abends weint Herr Zahl im Suff. Ich setze auf die Wahrheit, auf das letzte Wort. Geduld. Es hat aufgehört zu regnen, das Gewitter ist einen Satz weit entfernt. Verzogen.
Ich werfe den Stein von mir, er bleibt ungereimt an meiner eigenen Hand kleben.
Auch die Pusteblume nutz die gunst der Stunde. Der Luftstrom, der alle Lust durcheinander wirbelt, kommt ihr gerade Recht. Sie lässt ihren winzigen Samen los, der sich zart zitternd in das Donnernde Chaos mischt, um es zu verwandeln.
Ja. Auch ich treibe in diesem Chaos umher. Bin eingebildet, aber nicht stolz Händler und Sammler zu sein. Schlimmer ist nur noch der unrasierte Grausverstand. Trage den Unrat der Welt zusammen.
Bin nicht stolz, mir einen gemeinen Wert einzubilden. Ein Messi wie René Benko, Dietrich Mateschitz, Mayr-Melnhof und all die anderen, die nichtig sind für diese Geschichte. Früher oder später fällt jede Einbildung in ihr Wesen zusammen. Ja. Ich bin eingebildet in dieser verwesenden Zelle des Handels.
Nein, es gibt Hoffnung diesem glasierten Laster zu entkommen. Schlimmer als die Einbildung ist nur noch der Schein, diese weiße Schokolade mit trüben Fenstern.
Im Warteraum
Alles ist so stimmig.
Hier und jetzt an diesem Ort.
Ich fange an mich zu entspannen, denke mir,
irgendwann muss ich hier fort.
Es herrscht Waldbrandgefahr, die Angst vor dem Funken der Worte. Sie haben Platz genommen, die Gemütlichen, die Unentspannten sowie alle dazwischen. Alle alleine, neben ihrem Abdruck in der Karaokebar.
Es geling mir eine Hand durch die Gitterstäbe zu stecken. Der Spanier reicht mir eine Zigarette: „But I don’t know the Quality, because somebody give me in here.“ Leichter Schwindel stellt sich ein, denn man kann sich immer täuschen. Wir sind alle Alles dazwischen.
Trotz wildem Flattern die Proben nicht bestanden.
Also wird er als das betrachtet was er zu sein scheint.
Ein Falter mit bunten Flügeln. Kein Sturm, keine Libelle.
Denn noch
der Grundstein bleibt
nach dem Zugrundegehen
im Grunde liegen.